Der Immobilienmarkt ist derzeit stark in Bewegung. Bei Grundstücks- und Hausverkäufen in den Metropolen, aber auch metropolnahen Regionen werden aktuell Höchstpreise erzielt. „Da verwundert es nicht, dass findige Unternehmer versuchen, ein Stück vom Kuchen abzubekommen, auch wenn die Methoden zweifelhaft sind“, sagt Wolfgang Szubin, stellvertretender Vorsitzender vom Verband Wohneigentum NRW.
Schätzpreise für nicht zum Verkauf stehende Immobilien
Szubin bezieht sich damit konkret auf die Immobilien App Scoperty, die derzeit für Verärgerung bei Immobilienbesitzern sorgt. Scoperty listet auf einer Karte Schätzpreise von Immobilien auf, auch wenn diese gar nicht zum Verkauf stehen. Dazu nutzt das Unternehmen nach Medienangaben einen Algorithmus, der die Preise anhand unterschiedlicher Faktoren und öffentlich zugänglicher Daten berechnet. Die Informationen sind jedoch meist kümmerlich, so dass die Schätzungen oft ungenau ausfallen. Das Unternehmen verdient an Provisionen, wenn Verkäufe über die Plattform tatsächlich zustande kommen.
„Die dort veröffentlichten Preise haben mit realen Werten meist nichts zu tun“, warnt Szubin „Sie entbehren jeder ordnungsgemäßen und individuellen Preisermittlung einer Immobilie. Es kann sich also jeweils immer nur um eine sehr grobe Schätzung handeln.“
Eigentümer werden übergangen
Ein weiteres Ärgernis sieht der Verband darin, dass hier Fantasiepreise veröffentlicht werden, die zudem den Eindruck erwecken, die jeweiligen Objekte stünden tatsächlich zum Verkauf. „Die Eigentümer werden bei Scoperty völlig übergangen“, kritisiert Szubin weiter. „Wir empfehlen daher unbedingt, nur seriösen Preisermittlungen zu vertrauen. Daten, die auf Gutachterausschüssen der Städte oder Grundstücksmarktberichten beruhen, spiegeln den Markt wesentlich realistischer wider!“