Der Taupunkt wird relevant, wenn sich Luft abkühlt. Er bezeichnet den Moment, in dem der maximal mögliche Luftfeuchtigkeitsgehalt erreicht wird, also die Feuchtigkeit bei 100 Prozent liegt. Der Taupunkt ist abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit (je höher beide Werte, umso höher liegt der Taupunkt).
Bei Luft mit einer Temperatur von 20 Grad und einer relativen Feuchte von 50 Prozent liegt der Taupunkt bei 9,3 Grad. Wird diese Taupunkttemperatur unterschritten, kondensiert der Wasserdampf aus der Luft zu Wasser. Beim Lüften kann das z. B. geschehen, wenn Luft in einen kühleren Raum strömt oder auf kalte Oberflächen trifft.
Das Phänomen kann man z. B. beim Lüften im Winter beobachten: Die warme Raumluft strömt aus dem geöffneten Fenster an der kalten Außenscheibe vorbei. Unmittelbar an der Scheibe kühlt die Luft ab. Der Taupunkt sinkt und die enthaltene Feuchtigkeitsmenge übersteigt die maximale Aufnahmemenge. Wasserdampf kondensiert und schlägt sich als Wasser auf dem Glas nieder – die Scheibe beschlägt.
Beim Lüften hilft der Taupunkt, mögliche Zeitfenster präzise zu erkennen. Grundsätzlich sollte der Taupunkt der Außenluft unter dem Taupunkt der Innenluft liegen. Dann hat das Lüften einen positiven Effekt, auch wenn es draußen wärmer als drinnen ist. Beispiel: Sind es draußen 25 Grad bei Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent, liegt der Taupunkt bei 13,9 Grad. Wenn nun innen z. B. 22 Grad und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit herrschen, ist der Taupunkt bei 16,3 Grad – und Lüften lohnt sich.