Wer sich schon mal ein Gebäude mit einer Wärmebildkamera angeschaut hat, der hat sehr wahrscheinlich sein buntes Wunder erlebt. Diese Kameras zeigen über das sogenannte Thermografieverfahren, wo es an der Fassade wärmer oder kälter ist. Dabei sind die wärmeren Bereiche einer Fassade oft in rot dargestellt und die kälteren in grün bzw. blau. Da wo es rot ist, geht meist unnötig viel Wärme nach draußen verloren. Häufig sind diese roten Bereiche rund um die Fenster, an Dächern bzw. Balkonen und an Außenecken zu sehen.
Fachleute nennen diese Bereiche auch Wärmebrücken, also Bereiche in der Gebäudehülle mit erhöhtem Wärmedurchgang. Wenn man so will, dann sind das Energie-Schlupflöcher. Kaum ein Haus, das nicht solche Wärmeverluste hat. Der Punkt ist, dass in diesen Bereichen nicht nur die Wärme unnötig nach außen abfließt, sondern auch automatisch der Innenbereich an der Stelle deutlich kälter ist, was dort Schimmel fördern kann.
Nicht jede Wärmebrücke ist gleich schädlich und schimmelanfällig, eine genaue Analyse muss durch einen Bauphysiker oder Architekten erfolgen. Aber nicht alle Wärmebrücken muss man so hinnehmen.
Tipp: An diesen Wärmebrücken lässt sich etwas ändern und Schimmel vermeiden
- Fensteranschlüsse/Rahmen: Prüfen Sie, ob eine ausreichende Dämmung rund um das Fenster erfolgt ist. Das gleiche gilt für Rollladen-Kästen. Wer hier nachdämmt, kann Schimmelbildung effektiv vorbeugen und Energie sparen.
- Balkone, die auskragen, also vorspringen, können mit verschiedenen Verfahren nachträglich gedämmt werden. Dazu müssten Sie sich von einem Sachverständigen beraten lassen.
- Auch Dachböden können nachträglich gedämmt werden, müssen aber weiterhin Lüftungsmöglichkeiten bieten, damit sich kein Schimmel bilden kann.
Übrigens: Wärmebrücken, die an Außenecken des Hauses entstehen, sind eher nicht zu beheben. Und auch Neubauten haben mitunter eine so genannte Neubaufeuchte. Das ist Restwasser aus der Bauphase. Hier kann es mehrere Jahre dauern, bis eine Ausgleichsfeuchte erreicht wird.