Mit der richtigen Rasenpflege gegen Unkraut und Moos

In den Sommermonaten wächst nicht nur der Rasen, auch Unkraut und Moos gedeihen prächtig. Doch man muss nicht direkt zur „chemischen Keule“ greifen, um etwas dagegen zu tun.

Kräftig grüner Rasen durch gute Rasenpflege.  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
Mit der richtigen Schnitthöhe und Nährstoffversorgung setzen sich Rasengräser gegen Unkraut und Moos erfolgreich durch. Ein wichtiger Aspekte in der Rasenpflege. 

Wie stark sich Unkräuter und Moos in einer Rasenfläche ausbreiten, hängt von der richtigen Pflege und Versorgung der Rasengräser ab. Mit einmal in der Woche mähen und gelegentlich Dünger streuen, ist es nicht getan. In den Monaten, in denen der Rasen stark wächst, müssen Sie unter Umständen bis zu dreimal wöchentlich den Rasen mähen. Wie stark der Zuwachs ist, hängt insbesondere von Düngung und Wetterlage ab.

Lebensbedingungen der Rasengräser beachten

Rasengräser gedeihen nur dann gut, wenn ihre Lebensbedingungen optimal sind. Dann können sie sich sogar erfolgreich gegen Moos und Unkräuter durchsetzen. Neben der richtigen Schnitthöhe und einer regelmäßigen Nährstoffversorgung sowie ausreichend Licht, kommt es auch auf die Bodenverhältnisse an. Rasengräser bevorzugen einen sandig-lehmigen Boden mit Humusanteil. In Trockenzeiten müssen Sie eine konstante Bewässerung sicherstellen. Wenn ein Rasen bewässert werden muss, dann durchdringend in den frühen Morgenstunden. Das bedeutet, etwa 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Je nach Bodenart, sollte dann alle 4 bis 5 Tage gewässert werden. Auf kleine tägliche Wassergaben sollten Sie verzichten.

Rasen richtig mähen

Ein schöner Rasen ist nur auf den ersten Blick pflegeleicht. Es gibt viele Anforderungen zu beachten, damit der Rasen auch gut wächst. Wenn für den Rasen einmal ideale Bedingungen geschaffen wurden, müssen diese auf Dauer erhalten bleiben. Regelmäßiges Mähen allein reicht nicht aus, damit Rasengräser dauerhaft schön, vital und dicht bleiben und Unkräuter und Moose kaum eine Chance haben. Der Rasen sollte gemäht werden, wenn ein Längenzuwachs von max. 3 bis 4 cm erreicht ist. Beim Schnitt sollte dann nur 1/3 der Halmlänge entfernt werden. Das Schnittgut ist dann so fein, dass es sauber zwischen die Gräser fallen kann. Der Rasen sollte bei trockener Wetterlage gemäht werden.

  • Nicht ratsam ist das Entfernen des Rasenschnitts, denn der Boden ist auf die Zufuhr von Humus (abgestorbene organische Substanz) angewiesen, um die Lebensbedingungen des Rasens aufrecht zu erhalten. Durch eine mangelnde Humuszufuhr kann es zu verschiedensten Problemen, im schlimmsten Fall sogar zu Staunässe, kommen.
  • Mit den im Handel erhältlichen Unkraut- und Moosvernichtern lassen sich übrigens nur kurzfristig die Auswirkungen, nicht aber die Ursachen bekämpfen. Nur eine sachgerechte Rasenpflege ist ein Garant, damit Unkraut und Moos erst gar nicht auftreten.
  • Die Gartenberatung des Verband Wohneigentum NRW e.V. unterstützt das umweltverträgliche und naturnahe Gärtnern und plädiert in allen gärtnerischen Bereichen für ein möglichst naturnahes „Gesamtpaket“. Damit es auf Rasenflächen nicht zum Einsatz von Pestiziden oder falschen Düngern kommt, beraten wir auch zum Thema Rasen. Rasenflächen wird es immer geben, solange es klimatisch möglich ist.
Eine Person mäht Rasen©  Horticulture – stock.adobe.com
Das rasen mähen ist eine unterschätzte Pflegemaßnahme in der Rasenpflege
Ist der Rasen zu lang geworden, muss er aufgefangen oder abgeharkt werden. Besser: Häufiger mähen und Schnittgut liegen lassen. Das ist ein wichtiger Beitrag in der Rasenpflege.

Rasen richtig düngen

Die erste Düngung findet in etwa zur Zeit der Forsythienblüte statt. Organische Rasendünger sollten etwa 3 bis 4 Wochen vorher ausgebracht werden. Sie müssen erst noch von den Bodenorganismen in pflanzenverfügbare Nährstoffe umgebaut werden. Rasenflächen können aber auch, je nach Bodenart und Nutzung ohne Düngung gut aussehen. Damit Sie jedoch einer Nährstoffunterversorgung vorbeugen, ist eine leichte Düngung empfehlenswert.
Eine harmonische und sinnvolle Düngung ist nur nach einer Bodenanalyse möglich.
Bringen Sie häufigere, kleinere Düngergaben aus. Dadurch waschen weniger Nährstoffe aus und die Gräser wachsen gleichmäßiger.
Wenn Sie keine Bodenanalyse durchgeführt haben sollten Sie auf Dünger mit einem Nährstoffverhältnis von N : P2O5 : K2O = 1 : 0,3 : 0,8 achten. Das genannte Verhältnis zeigt an, das in dem Dünger Stickstoff (N) den höchten Wert habne muss. Phosphor (P) muss am niedrigsten sein. Der Kaliumgehalt (K) muss etwas geringer sein als der Stickstoffgehalt.

Für eine harmonische und umweltverträgliche Düngung sollten Sie alle drei bis vier Jahre eine Bodenprobe durchführen.

Der Dünger sollte möglichst mit einem Düngerstreuer ausgebracht werden.

Mann, der einen Rasen mit einem Kastenstreuer düngt. Ein wichtiger Beitrag zur Rasenpflege.© Andrea – stock.adobe.com
Rasendünger muss gleichmäßig ausbegracht werden!
Ein wichtiger Aspekt in der RAsenpflege. Das gleichmäßige Ausbringen eines Rasendüngers.

Checkliste für die perfekte Rasenpflege

  • „Schattenwerfer“ wie Bäume und Sträucher auslichten, damit der Rasen gut abtrocknen kann.
  • Boden analysieren lassen! Nur so kann auf ph-Wert, Bodenart, Humus- und Nährstoffversorgung optimal reagiert werden!
  • Böden, die zu Verdichtungen neigen, bereits vor dem Anlegen des Rasens aufsanden und mit organischer Masse (Kompost, Rindenhumus usw.) versorgen. Bei bestehenden Rasenflächen den Boden regelmäßig belüften und sanden.
  • Regelmäßiges Düngen des Rasens mit qualitativ hochwertigen Rasendüngern. Optimal wäre, nach erfolgter Bodenanalyse zu düngen! Überdüngungen immer vermeiden – viel hilft nicht viel!
  • Einsaaten und Nachsaaten mit qualitativ hochwertigem Saatgut!
  • Regelmäßig mähen – falls erforderlich, bis zu dreimal in der Woche.
  • Scharfe Schnittwerkzeuge!
  • Das Mähgut grundsätzlich liegen lassen, es verbessert die Humusbilanz und fördert die Krümelstruktur des Bodens.
  • Nicht zu tief mähen. Die Rasenhöhe je nach Nutzungsintensität konstant beibehalten. Die Mindesthöhe der Rasengräser sollte bei Gebrauchsrasen 4 bis 5 cm nicht unterschreiten. Bei heißem, trockenem Wetter die Gräser länger lassen.
  • Im Frühjahr den Rasen immer erst dann vertikutieren, wenn er regelmäßig gemäht werden muss. Beim Rasen Vertikutieren immer so flach (Eindringtiefe 2-3 mm!) arbeiten, dass der Boden nicht „bearbeitet“ wird, weil sonst die Wurzeln der Gräser geschädigt. Dadurch wird dann die Entwicklung von Unkraut und Moos gefördert.
  • Wenn Unkraut- oder Moosvernichter für den Rasen eingesetzt wurden, muss der Rasen intensiver gepflegt werden, damit entstandene Lücken schnell durch Rasengräser und nicht durch neues Unkraut geschlossen werden.

Video: Rasen richtig vertikutieren!

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