Auslitern eines Streuwagens – So bestimmen Sie die richtige Dünger- oder Saatgutmenge

Ein Streuwagen ist ein unverzichtbares Hilfsmittel, vor allem um Rasenflächen gleichmäßig mit Dünger oder Saatgut versorgen zu können.

Rasen wird mit einem Kastenstreuer gedüngt.  © Andrea – stock.adobe.com
Mit einem Kastenstreuer können Sie eine gleichmäßige Düngung durchführen. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Auslitern eines Kastenstreuers

Um die optimale Düngermenge pro Quadratmeter auszubringen, müssen Sie Ihren Streuwagen auslitern. Das bedeutet, dass Sie die genaue Auswurfmenge ermitteln und die passende Einstellung für Ihren Streuwagen finden. Diese Anpassung ist essenziell, da Hersteller ihre Düngeempfehlungen in g/m² angeben. Vor allem für die Rasendüngung ist ein Düngerstreuer wichtig!

Schritt 1: Eine Testbahn erstellen

Um die Auswurfmenge pro Quadratmeter zu bestimmen, legen Sie eine Testbahn an. Diese muss exakt 1 m² groß sein. Dabei reicht es nicht aus, einfach ein 1x1 Meter großes Feld abzustecken – stattdessen richten Sie die Testfläche an der Streubreite Ihres Streuwagens aus.

So gehen Sie vor:

  1. Messen Sie die Streubreite Ihres Streuwagens.
  2. Berechnen Sie die Länge der Testbahn mit folgender Formel: 1 m² / Streubreite in Metern
  3. Markieren Sie die Testbahn auf einer glatten Folie oder einer anderen ebenen Fläche.

Beispielrechnung:
Ihr Streuwagen hat eine Streubreite von 40 cm (0,4 m).
→ 1 m² / 0,4 m = 2,5 m
Die Testbahn muss also 2,5 Meter lang sein.

Schnellcheck:
0,4 m x 2,5 m = 1 m²
Nun können Sie die Testbahn auf einer Folie markieren und auf dem Boden auslegen.

Schritt 2: Die Auswurfmenge ermitteln

Jetzt bestimmen Sie, wie viel Saatgut oder Dünger Ihr Streuwagen mit der jeweiligen Einstellung auswirft.

So funktioniert es:

  1. Mittlere Streuwagen-Einstellung wählen.
  2. Streuwagen zu etwa 25 % befüllen.
  3. Mit geöffnetem Streuwerk über die Testbahn fahren.
  4. Das ausgestreute Material zusammenfegen und wiegen.
  5. Den Vorgang mit verschiedenen Einstellungen wiederholen.

Alle Ergebnisse notieren (Düngermenge, Streuwagen-Stufe, Art des Düngers).
Tipp: Da sich feine und grobe Dünger unterschiedlich verhalten, sollten Sie das Auslitern für jede Düngersorte separat durchführen. Viele Hersteller geben bereits passende Streuwagen-Einstellungen auf der Verpackung an.

Auslitern eines Schleuderstreuers – So gehen Sie vor

Ein Schleuderstreuer arbeitet anders als ein Kastenstreuer, weshalb das Auslitern etwas aufwendiger ist. Hier spielen die Laufgeschwindigkeit und die Wurfbreite eine entscheidende Rolle.

So testen Sie die Auswurfmenge in der Praxis:

  1. Eine Teststrecke (z. B. 10 m) abstecken.
  2. Den Dünger vorher wiegen und in den Streuer füllen.
  3. Den Schleuderstreuer über die Teststrecke schieben.
  4. Die Wurfbreite ermitteln (z. B. 4 m).
  5. Den Restdünger aus dem Streuer nehmen und erneut wiegen.
  6. Die ausgebrachte Menge berechnen:
  • Gesamtmenge – Restmenge = tatsächlich gestreuter Dünger
  • Ergebnis durch die gestreute Fläche (Länge x Wurfbreite) teilen

Beispielrechnung:

  • Sie haben 2 kg Dünger eingefüllt.
  • Nach dem Streuen sind noch 1,6 kg übrig.
  • Sie haben also 0,4 kg auf 40 m² verteilt (10 m Länge x 4 m Wurfbreite).
  • 0,4 kg / 40 m² = 10 g/m²

Fazit: Nun kennen Sie die tatsächliche Auswurfmenge pro Quadratmeter und können Ihren Schleuderstreuer optimal einstellen.

Warum ist das Auslitern so wichtig?

  • Gleichmäßige Düngung
  • Keine Über- oder Unterversorgung der Pflanzen
  • Kosten sparen – Exakte Dosierung verhindert unnötigen Düngerverbrauch
  • Umweltfreundlich – Vermeidung von Nährstoffüberschuss und Gewässerbelastung

Tipp: Führen Sie das Auslitern regelmäßig durch, besonders wenn Sie einen neuen Dünger verwenden oder unterschiedliche Flächen bearbeiten.