Die typischen Schwachstellen sind und bleiben die „Öffnungen“ des Hauses – also Türen und Fenster inklusive Keller- und Nebeneingangstüren. Neben Sicherungen auf der Bandseite sollten alle Türen mit hochwertigen Schutzbeschlägen versehen sein, die den Schließzylinder sicher gegen Aufbohrversuche schützen.
Versicherungsschutz nur für abgeschlossene Türen
Grundsätzlich sollten Türen immer abgeschlossen und nicht nur zugezogen werden. Ebenso die Fenster – dies auch schon aus Gründen des Versicherungsschutzes. Manche Hausratversicherung verweigert die Schadensregulierung, wenn sich herausstellt, dass bei einem Einbruch eine Tür nicht verriegelt oder das Fenster nicht richtig verschlossen war. Dies wird als Fahrlässigkeit gewertet und der Versicherungsschutz geht verloren.
Zusatzsicherungen für Fenster
Bei Fenstern sollten einbruchhemmende Beschläge mit Pilzkopfzapfen verbaut sein. Sind die Fenster oder Fenstertüren lediglich mit Standardbeschlägen ausgestattet, lassen sie sich meist leicht und schnell mit Zusatzsicherungen nachrüsten. Klassische Schwachstelle sind nicht nur ungesicherte Fenster oder Terrassentüren im Erdgeschoss. Auch über den Balkon zugängliche Fenster in der ersten Etage zählen dazu und sollten deshalb nachgerüstet werden. Bei der Auswahl der Nachrüstsicherungen sollte neben einer höheren Widerstandskraft und VdS-Anerkennung vor allem auf eine einfache Handhabung geachtet werden. Nur dann wird die Zusatzsicherung auch regelmäßig genutzt.
In Einbruchschutz investieren
Mehr und mehr Menschen werden selbst aktiv und investieren in einen besseren Einbruchschutz. Dies ist auch das Ergebnis einer Umfrage zum Thema Einbruchsicherheit, die der Verband Wohneigentum NRW e.V. regelmäßig seit 2016 gemeinsam mit den Sicherheitsexperten von ABUS unter Verbandsmitgliedern durchführt.
53 Prozent der Befragten gaben bereits bei der ersten Befragung 2016 an, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft schon einmal eingebrochen wurde (2017: 43 %, 2018: 47 %). Einige wurden sogar selbst schon einmal Opfer eines Einbruchs (2018: 15 %, 2017: 14 %, 2016: 13 %). Viele Verbandsmitglieder haben in die Einbruchsicherheit investiert und mechanische oder mechatronische Zubehörprodukte für Haus-, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster und Nebeneingänge angeschafft. Oft wurden auch Bewegungsmelder gekauft, die z.B. eine Außenbeleuchtung aktivieren.
Wenn es um fundierte Informationen rund um das Thema Einbruchsicherheit geht, genießt die Polizei großes Vertrauen. So gaben bei allen drei Umfragen rund 80 Prozent der Befragten an, sich bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen Rat holen zu wollen. Immerhin 49 Prozent (2017: 61 %, 2016: 57 %) setzen auf die Kompetenz des Sicherheitsfachhandels und 25 Prozent (2017: 38 %, 2016: 34 %) vertrauen den Informationen aus dem Internet – Mehrfachnennungen waren möglich. 95 Prozent der 2018 befragten Verbandsmitglieder (2017: 90 %, 2016: 92 %) gaben an, sich sicher in den eigenen vier Wänden zu fühlen.
Keinen Hinweis auf Abwesenheit geben
Wer in den Urlaub fährt, sollte weitere Dinge beachten: „Einstieghilfen“ im Garten (wie Mülltonnen oder Gartenmöbel) gehören in den Keller oder sollten in der Gartenhütte eingeschlossen werden. Sind Rollläden die ganze Zeit über heruntergelassen und Vorhänge geschlossen, ist dies eine klare Botschaft an jeden Einbrecher: Die Bewohner sind verreist!
„Ganz wichtig: Sorgen Sie dafür, dass der Briefkasten regelmäßig geleert wird. Hinweise mit Angaben zur Länge des Urlaubs haben auf der Mailbox, dem Anrufbeantworter bzw. im Abwesenheitsassistenten des E-Mail-Postfachs oder bei facebook und Co. nichts zu suchen. Wertgegenstände und wichtige Unterlagen gehören in ein Bankschließfach oder daheim zumindest in einen Tresor. Falls es zu einem Einbruch kommt, hilft der Versicherung bei der Schadensregulierung eine vorher erstellte Liste der Wertgegenstände weiter“, so der Rat von Hans-Michael Schiller, Vorsitzender des Verband Wohneigentum NRW e.V.