Löcher im Rasen ausbessern: Schritt für Schritt
In unserem Beispiel sehen Sie eine Rasenfläche, auf der ein Baum entfernt wurde. Sie ist jetzt mit Hahnenfuß bewachsen.
Wenn Sie eine Fläche "reparieren", müssen Sie vorher eventuelle Unkräuter entfernen.
Rasenflicken vorbereiten
Nach dem Entfernen der Unkäuter und dem Begradigen mit einer Harke, stechen Sie die Kanten mit dem Spaten nach. Sie können die Fläche auch rund ausbilden. Eine eckige und möglichst rechtwinklige Form sollten Sie bevorzugen, wenn Sie die Fläche mit Rollrasen ausbessern möchten. So kann der Rollrasen gut eingepasst werden. Die Rasenränder können Sie mit einem Besen reinigen. Sollte ein Teil des Rasens verbrannt sein wird ähnlich vorgegangen. Rollrasen eignet sich in der Regel nur für größere Flächen oder wenn Sie mehrere Teilflächen reparieren müssen.
Flächengröße bestimmen
Bestimmen Sie die Flächengröße um den Saatgutbedarf oder den Rollrasenbedarf zu ermitteln.
Als Abonnent*in unseres Newsletters werden Sie auch über Gartenseminare und Gartenvideos informiert.
Fläche begradigen
Ziehen Sie die Fläche mit einer Harke gerade. Einen Rasenrakel (siehe Bildergalerie) müssen Sie sich nicht unbedingt kaufen.
Ebenen Rasen herstellen
Um zu kontrollieren, ob die Fläche gerade ist oder ob noch Mutterboden fehlt, können Sie eine Wiegelatte/Richlatte oder ein gerades Brett benutzen.
Mutterboden nachfüllen
In unserem Fall muss Mutterboden (Oberboden) nachgefüllt werden, da die Fläche später eingesät wird. Wird Rollrasen verwendet, darf die Fläche nicht bis oben angefüllt werden. Die Dicke bzw. Stärke des Rollrasens wäre hier entscheidend. Der Mutterboden wird grob planiert.
Anschließend sollte der neu aufgebrachte Boden mit dem darunterliegenden vermischt werden. So entsteht eine bessere „Verzahnung“ zwischen dem neuen und dem vorhandenen Boden. Danach wird der Boden planiert (Grobplanum) und rückverdichtet.
Gartenvideos finden Sie auf unserem YouTube Kanal.
Feinplanum erstellen
Jetzt ist es Zeit für das Feinplanum. Das Feinplanum wird in der Regel mit einer Harke erstellt. Sie können aber auch mit einem Rasenrakel, wenn vorhanden, arbeiten. Es ist außerdem möglich, diese kleine Fläche mit der Wiegelatte abzuziehen. Dazu hat man z.B. die "natürlichen Rasenkanten", rechts und links, über die Sie "ziehen" können.
Nachsaat und einharken
Jetzt kann gesät werden. An der Qualität des Grassamens sollte Sie nicht sparen. Verwenden Sie Regelsaatgutmischungen (RSM). In den meisten Fällen wird in den Hausgärten RSM 2.3 Gebrauchsrasen-Spielrasen oder ähnlich verwendet. Die Aufwandmenge liegt i.d.R. bei etwa 25 g/m².
Nach der Einsaat wird der Grassamen leicht eingeharkt. Rasensamen sind zwar Lichtkeimer, doch so ist der Samen so besser vor Austrocknung und Verschlämmung geschützt. Wer hat, kann auch einen Kultivator/eine Sternfräse verwenden. Damit sollte der Samen aber nicht zu stark eingearbeitet werden. Grassamen sollten nicht mehr als einen Zentimeter abgedeckt werden!
Der Samen kann auch leicht durch ein "überwerfen" mit Mutterboden abgedeckt werden.
Vorsicht! Bei zu starker Abdeckung bleibt die Keimung aus!
Wässern und Bodenschluss herstellen
Nach dem Ausbessern wird die Fläche gegossen. Das kann mittels Regner geschehen oder bei kleinen Flächen mit einer Gießkanne mit Brause. Das Angießen reicht i.d.R. aus, um einen Bodenschluss zu erzielen. Laut einer aktuellen DIN Norm (Stand 15. August 2021) soll die Fläche nachverdichtet werden. Das wird oft mit einer Walze gemacht. Diese Empfehlung ist aber mittlerweile umstritten. Die eigentliche Nachverdichtung wird vor dem Feinplanum ausgeführt. Bei trockenem Boden, sollte eine Wassergabe von etwa 15 l/m² erfolgen. Diese sollte aber nicht auf einmal gegeben werden. Es kann sonst zu Verschlämmungen kommen.
Rasen düngen
Eine Düngung wird, in diesem Fall, nach dem ersten Mähen durchgeführt. Verwenden Sie zum Düngen immer einen Düngerstreuer und einen geeigneten Rasendünger.
Leichte Unebenheiten ausbessern
Bei kleineren Unebenheiten kann z.B. ein sandiger Mutterboden aufgebracht werden. Das Material wird dünn aufgebracht und mit einer Harke oder einem Rasenrakel gerade gezogen. Wichtig ist bei dieser Methode, dass der Boden so eingebaut wird, dass die Gräser nicht vollständig bedeckt sind. Das bedeutet, sie müssen hinterher noch oberflächlich sichtbar sein und müssen Photosynthese betreiben können. Diese Maßnahme kann auch wiederholt werden.
Tiefe Löcher im Rasen reparieren
Bei sehr tiefen Löchern ist ein Auffüllen der Löcher bzw. starken Unebenheiten erforderlich. In den meisten Fällen wird hier mit einem sandigen Mutterboden gearbeitet.
Möglichkeit 1: Grasnarbe gleichmäßig abstechen, seitlich lagern, Boden auffüllen und nachverdichten, Boden einebnen/planieren. Beim Planieren muss die Stärke der abgestochenen Grasnarbe berücksichtigt werden. Ein Rasensodenschneider steht leider nicht immer zur Verfügung. Anschließend die abgestochene Grasnarbe neu verlegen, andrücken/walzen und angießen (ähnlich Rollrasen).
Möglichkeit 2: Grasnarbe abstechen und z.B. kompostieren. Boden auffüllen und nachverdichten, Boden einebnen/planieren, neu einsäen und angießen, alles wie oben beschrieben. Als Saatgut sollten Sie eine Regelsaatgutmischung (RSM) verwenden.