Beim Besuch von Einrichtungshäusern fällt auf, dass Möbel im Shabby Chic (wörtlich: schäbiger Schick) aktuell Trend sind. Shabby Chic beinhaltet eine Mischung aus Flohmarktmöbeln, alten Erbstücken und Selbstgemachtem. Charakteristisch dabei sind natürliche oder auch künstlich herbeigeführte Gebrauchsspuren sowie zarte, überwiegend matte Farben.
Individuelle Möbelstücke selbst herstellen
Im Shabby Chic finden sich Elemente des Neobarocken, Rokoko- oder auch Chippendale-Stils wieder, wobei sich die alten oder auf alt gemachten Möbel vor allem durch Individualität auszeichnen. Neue Möbel im Shabby Chic sind meist nicht billig. Mit etwas Geschick lassen sich solche Trendmöbel aber vom geübten Heimwerker leicht selbst herstellen.
In vielen Baumärkten findet man in den Farbenabteilungen teils ausführliche Anleitungen, wie sich mit wenig Aufwand, den richtigen Materialien und ein paar Tricks alte Möbel mit einem Shabby-Chic-Look versehen lassen.
In wenigen Arbeitsschritten zum Ergebnis kommen
Nur fünf Arbeitsschritte sind nach Angaben der Farbenhersteller nötig, um ein gebrauchtes Möbelstück entsprechend zu verändern:
- Zuerst wird das Möbelstück gereinigt und alte Farben abgeschliffen.
- Anschließend trägt man mit einem Pinsel eine erste Farbschicht auf, z. B. eine Holzbeize im Farbton Mahagoni.
- Auf die getrocknete erste Farbschicht kann anschließend punktuell Holzbeize im Farbton Weiß aufgetragen werden, um so den typischen Shabby Chic bzw. Patina-Effekt zu erzielen.
- Auch kann man das so behandelte Möbelstück an einigen Stellen wieder aufrauen, so dass vereinzelt das rohe Holz durchscheint.
- Im letzten Arbeitsschritt wird das so bearbeitete Möbelstück mit einem wasserbeständigen Holzlack versiegelt, um es auch mal feucht abwischen zu können. Auf alt getrimmte Griffe und Knaufe an Schubladen und Türen werten das „neue“ Möbel noch weiter auf.
Übrigens entstand der Begriff Shabby Chic in den 1980er Jahren in Großbritannien in Anlehnung an die Einrichtungsstile des Landadels. Es war ursprünglich eine nichtkommerzielle Gegenbewegung zur Neigung der oberen Mittelschicht, sich mit teuren viktorianischen Möbeln einzurichten.