Man findet sie an Hauswänden oder auf dem Gehweg: Mal sind es mysteriöse Kreidezeichen, ein anderes Mal Markierungen mit dem Textmarker. Nicht immer sind diese Malereien „Gaunerzinken“, mit denen sich Einbrecher verständigen. Aber man sollte vorsichtig sein, wenn an den Außenwänden oder am Grundstückszaun seltsame Zeichen entdeckt werden.
Botschaften für Einbrecherbanden
Die Symbole sind ein uraltes Kommunikationsmittel, das etwa im 12. Jahrhundert entstand. Mit Zeichen an den Wänden markierten einst Hausierer und Bettler, wo es Beute zu holen gab oder wo großzügige Menschen lebten.
Heute kennzeichnen zunehmend Einbrecherbanden aus Osteuropa Häuser mit Symbolen. Meist signalisieren sie: „Hier lässt sich leicht einsteigen.“ Sie verwenden in der Regel ihre eigene „Zeichensprache“. Auch ein unauffällig auf einem Schließzylinder angebrachtes Klebeband oder ein geschickt an der Tür angebrachter Zahnstocher kann von Einbrechern stammen und „Auskunft geben“, ob Haus und Wohnung bewohnt sind oder nicht.
Beispiele für „Gaunerzinken“
Eine waagerechte Linie mit zwei Strichen bedeutet in der Symbolsprache, dass in einem Haus alte Menschen wohnen. Mit einem Kreuz, das auf einem kleinen Hügel steht, kennzeichnen Einbrecher, dass kein Mann im Haus wohnt. Ein gezacktes Symbol warnt vor einem Hund.
Symbole schnell entfernen
Die Polizei rät, solche Symbole möglichst sofort von den Wänden zu entfernen. Allerdings sollte vorher unbedingt ein Foto gemacht und nach Möglichkeit die Polizei informiert werden. Da natürlich auch ohne Gaunerzinken immer die Gefahr eines Einbruchs besteht, sollten Fenster und Türen unabhängig davon grundsätzlich entsprechend abgesichert werden.