Schnecken: Schrecken des Hobbygärtners !?

Im Garten stehen wieder die Schnecken in den Startlöchern. Mit großem Appetit kriechen sie durch die Beete und sind der Schrecken vieler Hobbygärtner. Bei allem Ärger über die ungebetenen Gäste sollte man trotzdem nicht vergessen, dass auch Schnecken in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle wahrnehmen.

Nahaufnahme von mehreren Nacktschnecken, die sich durch Gemüse im Garten fressen  © Dieter Hawlan – stock.adobe.com
Nach einer Schnecken-Invasion bleibt meist wenig übrig. Aber Schnecken spielen auch eine wichtige Rolle im Ökosystem. 

Wichtige Rolle im Ökosystem

Schnecken fressen und zerkleinern neben allem, was grün ist, auch abgestorbene, organische Materialien und Aas. Dadurch wirken sie an der Entstehung der Humusbildung mit. Schnecken sind außerdem eine wichtige Nahrungsquelle für viele andere Tierarten.
Doch das ist natürlich für den Gartenliebhaber wenig tröstlich, wenn er mit ansehen muss, wie seine Blütenstauden, Sommerblumen oder die Gemüse-Pflänzchen über Nacht verschwunden sind und die hinterlassene Schleimspur den Übeltäter verrät.

Vorbeugende Tipps gegen eine Schneckenplage

Um nicht Opfer einer Schneckenplage zu werden, empfiehlt unser Gartenberater Philippe Dahlmann, vorbeugend aktiv zu werden:

  • Wichtig ist die richtige Bodenbearbeitung und Pflege. Bretter oder lose auf dem Boden verlegte Platten sollten entfernt werden.
  • Regelmäßige Bodenbearbeitung (oder Hacken bzw. Grubbern) im Frühjahr und Sommer verhindert die Ablage von Eiern und den Bau von Verstecken.
  • Mulchschichten sollten aus schnell abtrocknenden Materialien bestehen und nicht zu dick sein.
  • Natürliche Gegenspieler sollten gefördert werden: Igel, Spitzmäuse, Vögel, Frösche, Kröten, Eidechsen, Schlangen, Glühwürmchen und Laufkäfer helfen bei der Bekämpfung der Schnecken.
  • Laufenten bieten auf großen Grundstücken eine gute Möglichkeit der Bekämpfung. Alle Voraussetzungen zur Kleintierhaltung müssen aber gegeben sein!
  • Richtiges Gießen ist das A und O! Nie in den Abendstunden, sondern nur morgens gießen, damit die Bodenoberfläche schnell wieder abtrocknen kann. Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit – Trockenheit ist deshalb ihr größter Feind. Andauernde Berieselung der Pflanzen und Überkopfbewässerung vermeiden. Weniger häufig, dafür einmal intensiver bewässern.
  • Schneckenzäune verhindern die Zuwanderung. Hierbei gilt die Grundregel: 10 cm unter dem Boden und 10 cm über dem Boden anbringen. Außerdem sollten diese stets sauber und unkrautfrei gehalten werden.
  • Die Klassiker: Absammeln und Bierfallen. Die beste Zeit zum Schneckensammeln ist spät abends oder nach einem warmen Regen ganz früh morgens. Die Bierfalle ist dagegen mit Vorsicht zu genießen, da sie weitere Schnecken aus dem Umkreis (beispielsweise aus Nachbars Garten) anlocken kann.

Sollten diese vorbeugenden Maßnahmen nicht erfolgreich sein, ist manchmal der Einsatz von Schneckenkorn leider unumgänglich. Dies sollte aber unbedingt den Wirkstoff Eisen-III-Phosphat enthalten, da dieser umweltverträglich ist und Nützlinge schont. Dabei die Gebrauchsanweisung beachten und Anwendungsvorschriften der Hersteller strikt einhalten.