1. Bevor Sie einen Kompost aufsetzen, sollten Sie grobes Material (wie Äste) zerkleinern. Das sollten Sie auch mit großem und schwer verrottbarem Laub – wie Walnußlaub oder Eichenlaub – tun. Anschließend werden die verschiedenen Materialien miteinander vermischt.
2. Bei einer richtigen Kompostierung werden etwa ein Drittel grobes Material (z.B. Häckselgut) mit etwa zwei Drittel feinem, angefeuchteten Material, wie Rasenschnitt, Laub etc. vermischt. Mischen Sie das Material etwa dreimal hin und her. Danach sollte alles gut vermischt sein.
3. Sollte der Boden unter dem späteren Kompost verdichtet sein, lockern Sie ihn auf und mischen Sie etwas Sand mit ein. So kann anfallendes Wasser gut nach unten abgeführt werden. Das Aufbringen einer Häckselschicht ist nicht zu empfehlen, da sie eine Barriere für einige Bodenlebewesen darstellt.
4. Wenn Sie überwiegend frisches Material nutzen (kurze Sammelzeiten von wenigen Tagen), können Sie versuchen, eine Heißrotte anzustreben. Dabei werden Temperaturen von 70 bis 75 Grad im Inneren erreicht. Sie sollten dann vor dem Einfüllen einen Pfahl einbauen. Nach dem Einfüllen wird der Pfahl herausgezogen. Der verbleibende Hohlraum wirkt wie ein Zugschacht und ist eine Zusatzbelüftung. Dadurch wird auch Nässebildung verhindert. Dampft der Kompost, hat er genug Feuchtigkeit.
In den meisten Fällen wird aber über eine Kaltrotte kompostiert. Das Material ist dann meist schon angerottet. Der Kompost wird genauso angelegt wie bei der Heißrotte, ein Pfahl ist dabei allerdings nicht notwendig.
5. Füllen das gut durchmischte Material lagenweise (15-20 cm stark) ein.
6. Jede Lage "pudern" Sie mit Hornmehl ein. Das Hornmehl(Stickstoffdünger) ist der eigentliche "Kompostbeschleuniger" denn bei der Kompostierung spielt das C:N-Verhältnis die entscheidende Rolle.
7. Um möglichst genau und nicht verschwenderisch zu arbeiten, liegt die Empfehlung für 1,0 Kubikmeter (1000 Liter) Kompost-Material bei etwa 1,5 kg Hornmehl oder Horngrieß.
8. Beim Einbringen von Hornmehl können Sie sehr organisiert vorgehen. Wenn man weiß, wieviel Liter zum Beispiel der Behälter fasst und wie viele Lagen eingebaut werden, kann man errechnen, wieviel Hornmehl pro Lage benötigt wird. Vor dem Aufsetzen der ersten Schicht sollten Sie auch den Boden mit Hornmehl „einpudern“ . Nachdem der Kompost fertig aufgesetzt ist, wird auch über die oberste Lage (Abschlusslage) Hornmehl gegeben (beides sollte in die Hornmehl-Berechnung mit einfließen).
9. Zu trockenes Material können Sie beim lagenweisen Einbauen befeuchten. Das Material sollte aber weder zu trocken noch zu nass sein. Auch wenn der Kompost fertig aufgesetzt ist, muss er regelmäßig auf ausreichende Feuchtigkeit kontrolliert werden.
10. Nach dem Aufsetzen entnehmen Sie den Pfahl. Bei funktionierender Heißrotte wird es bald anfangen zu dampfen.
11. Decken Sie den Kompost ab, um einer Vernässung durch Regenschauer vorzubeugen. Er darf nicht vernässen aber auch nicht austrocknen, deshalb sollten Sie ihn regelmäßig kontrollieren.
12. Nach etwa 6 bis 8 Wochen kann das "Humusmaterial" bereits als Frischkompost (oft auch Rohkompost genannt) verwendet werden. Wundern Sie sich nicht, wenn der Komposthaufen dann nur noch halb so hoch ist wie zu Beginn. Durch die Rotte ist er ineinander gesackt. Frischkompost wird als strukturverbesserndes Material auf die Flächen gegeben. Um einen Fertigkompost zu erreichen, muss er nach diesem Zeitraum umgesetzt werden.
Diese Vorgehensweise gilt sowohl für die Kompostierung in einem Behälter (auch Rottebox-Kompostierung oder Silokompostierung genannt) wie auch für das freie Aufsetzen einer Miete (siehe Mietenkompostierung).