Sich mehr mit den Ursachen der Überhitzung von Räumen und Gebäuden zu beschäftigen, könnte die Lösung sein. Eine Ursache ist die auf winterliche Wärmedämmung konzentrierte Bauweise der letzten Jahre. Massivbauteile wurden immer schlanker, die Außendämmungen umso dicker. Mit der Folge, dass massive Bauteile aus Mauerwerk oder Beton durch Leichtbauteile (z. B. Gipskarton) ersetzt wurden. Aber leichte Bauteile haben eine geringe Speicherfähigkeit. So entwickelt sich ein Haus in der Sommerhitze eher zum Treibhaus: Die eigedrungene Wärme wird nicht mehr von den leichten Bauteilen gespeichert, sondern direkt die innere Raumluft erwärmt. Wünschenswert wäre aber, dass die Außen-Hitze im Mauerwerk möglichst lange gespeichert wird. Schwere Bauteile sind solche Wärmepuffer mit hoher Wärmespeicherfähigkeit, sie nehmen Wärme auf und geben sie zeitversetzt erst während der Abkühlungsphase – besonders in der Nachtabkühlung – langsam an den Raum ab.
Darüber hinaus werden Städte zunehmend versiegelt. Der dadurch entstehende Wärmeinsel-Effekt mit Speicherung in den Gebäuden, versiegelten Flächen und einer damit verbundenen nächtlichen Abstrahlung der Wärme, verstärken die Aufheizung von Wohngebäuden sogar noch.
Ein Umdenken ist also dringend geboten. Künftig muss nicht nur in Gebäudetechnik, sondern auch in intelligente Gebäude insgesamt investiert werden.