Historischer Charme trifft auf Biodiversität
Als Anja Dzuballe vor 13 Jahren das denkmalgeschützte Fachwerkhaus aus dem Jahre 1800 in Olpe bezog, war hier von Natur und Artenvielfalt noch keine Spur. Stattdessen bestand die Fläche vor dem Haus nur aus Waschbeton und einer Hecke. Doch von Anfang an hatte die Pflanzenliebhaberin eine klare Vision: Einen Bauerngarten zu gestalten, der sowohl zum historischen Charakter des Gebäudes passt als auch der Natur genügend Raum zum Entfalten gibt. Heute ist Anja Dzuballes Vorgarten stark an die historischen Vorbilder des Kloster- und Bauerngartens angelehnt. Neben dem klassischen Wegekreuz, der Pflasterung mit Kopfsteinpflaster, der Buchsbaumhecke und einem einladenden Eingang mit Rosenbogen, finden sich hier ausschließlich alte Staudenpflanzen, Beerenobst und blühende, insektenfreundliche Sträucher. Nadelgehölze oder Kirschlorbeer sucht man vergebens. „Biodiversität ist mir sehr wichtig“, betont Dzuballe und erklärt, dass sie auf nützliche Pflanzen setzt, die wertvoll für die Artenvielfalt sind.
In ihrem Garten lässt sie die Natur weitgehend „einfach mal machen“ und nimmt sich Zeit, die natürlichen Prozesse zu beobachten. „Es ist spannend, was alles in so einem Garten wächst, wenn man sich darauf einlässt. Viele Pflanzen, die oft als Unkraut bezeichnet werden, haben nützliche Eigenschaften“, erklärt Dzuballe. Ein besonders schönes Beispiel hierfür sei die Brennnessel, die Königin der Heilpflanzen, die sie bewusst stehen lässt. Außerdem lassen sich in ihrem Vorgarten unter anderem Prachtstauden wie Lupinen, Fingerhut in Rosa und Weiß, Dreimasterblume, Taglilien, Eisenhut, Akelei, Pfingstrosen, Phlox in verschiedenen Farben, Rudbeckien, Astern, Taubnessel und Fetthenne finden. Auch Fenchel, der als Futter für die Raupen des Schwalbenschwanz-Schmetterlings dient, gedeiht im Vorgarten von Anja Dzuballe.