Bauherrenversicherung: Die wichtigsten Versicherungen für den Hausbau

Beim Hausbau kann immer mal etwas schiefgehen: Ein Nachbarskind verletzt sich auf dem Baugrundstück, Sie erhalten fehlerhaftes Material oder plötzlich steht der Rohbau unter Wasser. Für Bauherren sind vor allem zwei Phasen besonders risikoreich: die Bauphase und die Finanzierungsphase. Da hilft es nur, sich gut abzusichern. Hier klären wir über die wichtigsten Bauherrenversicherungen auf und geben Tipps zur Auswahl, Pflicht und Kosten.

Paar spricht auf einer Baustelle beim Hausbau über Bauherrenversicherung.  © leszekglasner – stock.adobe.com
Wer ein eigenes Haus baut, sollte sich unbedingt mit Bauherrenversicherungen befassen, um sich gegen Schadensfälle abzusichern. 

Bauherrenversicherung: Welche Versicherungen benötigen Sie?

Auf dem hart umkämpften Versicherungsmarkt werden für Bauherren viele unterschiedliche Versicherungen angeboten, was den Überblick für Laien oft erschwert. Dabei ist es wichtig zu wissen: Der Abschluss von Versicherungen beim Hausbau ist in aller Regel nicht gesetzlich vorgeschrieben. Während des Hausbaus gilt diese Pflicht lediglich, wenn Sie Bauhelfende wie Familienangehörige oder Nachbar:innen einbinden – dann müssen Sie diese bei der gesetzlichen Unfallversicherung Bau Berufsgenossenschaft (BG Bau) anmelden. Alle anderen Versicherungen sind freiwillig.

Aber denken Sie daran: Als Bauherr sind Sie verantwortlich für alles, was auf der Baustelle passiert, und haften im Schadensfall mit Ihrem Privatvermögen. Zudem hat der Gesetzgeber den Eigentümer:innen von Grundstücken und Immobilien Pflichten auferlegt. Werden diese verletzt und entsteht dadurch ein Schaden, können Dritte Sie dafür haftbar machen. Auch hier kann Sie nur eine Versicherung vor den finanziellen Folgen schützen.

Gut zu wissen: Wenn Sie Ihren Hausbau gemeinsam mit einem Bauträger planen, übernimmt häufig das von Ihnen mit der Ausführung beauftragte Unternehmen die Haftung. Die Haftungsübernahme kann jedoch eingeschränkt sein. Sollten Sie also vorhaben, Ihr Eigenheim mit einem Bauträger zu realisieren, raten wir Ihnen, mit diesem auch die Frage der Haftung zu besprechen.

Versicherungen beim Hausbau

Sie planen, modernisieren oder sanieren ein Haus? Dann sollten Sie in dieser Phase auf die folgenden Versicherungen nicht verzichten:

  • Bauherrenhaftpflichtversicherung 
  • Bauleistungsversicherung 
  • Feuerrohbauversicherung 

Im Folgenden erklären wir diese und weitere mögliche Versicherungen.

Bauherrenhaftpflichtversicherung

Oft warnen Schilder am Bauzaun: „Betreten der Baustelle verboten. Eltern haften für ihre Kinder“. Tatsächlich trifft das jedoch nur zu, wenn die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzen. In den meisten Fällen haftet nämlich der Bauherr. 

Als Bauherr sind Sie für alles verantwortlich, was auf Ihrer Baustelle geschieht. Besondere Bedeutung kommt der Verkehrssicherungspflicht bei: Der Bauherr muss dafür sorgen, dass die Baustelle sicher ist und niemand zu Schaden kommen kann. Passiert doch mal was, ist der Bauherr in der Haftung – und zwar mit seinem gesamten Vermögen. Deshalb ist die Bauherrenhaftpflicht eine der wichtigsten Versicherungen für Bauherren. Sie deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab und übernimmt zusätzlich die Funktion einer passiven Rechtsschutzversicherung. 

Auch Ihre private Haftpflichtversicherung kann Sie teilweise schützen, da Haftpflichtversicherungen häufig einen gewissen Schutz bei Bau – und Sanierungsvorhaben bieten. Und selbst wenn die in der Police hinterlegte Deckungssumme für Ihr aktuelles Bauvorhaben nicht ausreicht, können Sie den bereits durch Ihre Haftpflicht abgesicherten Teil beim Abschluss Ihrer Bauherrenhaftpflichtversicherung anrechnen lassen. Das kann bares Geld sparen.

Gut zu wissen: Mitglieder unseres Verbandes sind beim Hausbau oder der Sanierung bestens abgesichert, denn im Mitgliedsbeitrag ist bereits eine Bauherrenhaftpflichtversicherung enthalten. Informieren Sie sich noch heute über die Vorteile einer Mitgliedschaft im Verband Wohneigentum NRW.

Bauleistungsversicherung

Unverhofft kommt oft. Das gilt leider auch für Baustellen und umfangreichere Sanierungsvorhaben. Ob Unwetter, Vandalismus oder Baumängel: Eine Bauleistungsversicherung schützt Sie vor unvorhergesehenen finanziellen Schäden während der Bauphase. Die Bauleistungsversicherung umfasst Bauleistungen Dritter, aber auch Eigenleistungen. Gegen folgende Schäden schützt Sie eine Bauleistungsversicherung im Regelfall:

Unwetter

  • Sturm, Blitz und Hagel: Solche Naturereignisse werden in Deutschland immer häufiger und können auf Baustellen zu erheblichen Schäden führen – zum Beispiel, wenn ein umstürzender Baum einen Dachstuhl einreißt.

    Die Bauleistungsversicherung schützt Sie jedoch nicht gegen Schäden, die durch normale Witterungseinflüsse entstehen. Bei Gebäuden im Rohbau greift die Police nur dann, wenn die Schäden auf unvorhersehbare beziehungsweise ungewöhnliche Wetterereignisse zurückzuführen sind.

Vandalismus

  • Baustellen sind oft über längere Zeit unbewacht. Es kommt immer wieder vor, dass auf Baustellen randaliert wird und Fenster oder Türen eingeschlagen werden. Die Bauleistungsversicherung schützt jedoch nicht gegen Diebstahl.

Material- und Konstruktionsfehler

  • Manchmal läuft bei der Ausführung einzelner Gewerke nicht alles glatt. So kann es passieren, dass eine Wasserleitung nicht fachgerecht installiert wird oder das Material schon vor der Verbauung einen Defekt aufweist.

Bodenschäden

  • Unwetter können nicht nur am Rohbau selbst, sondern auch auf dem Grundstück große Schäden anrichten. Zum Beispiel durch einen Erdrutsch nach einem Starkregen.

    Wenn Sie sich für eine Bauleistungsversicherung entschließen, dann sollten Sie die Ihnen vorliegenden Kostenvoranschläge addieren und – falls von Ihnen geplant – alle zu erbringenden Eigenleistungen hinzurechnen. Denn die Kosten der Bauleistungsversicherung richten sich nach der Gesamtbausumme.

Achtung: Die Dauer der Versicherung ist begrenzt – Anpassungen wichtig

Die Bauleistungsversicherung zählt zu den Versicherungen, die nur für eine bestimmte Dauer geschlossen werden. Um die Leistungspflicht der Versicherung aufrechtzuerhalten, müssen Sie die Änderungen frühzeitig melden. Wir empfehlen Ihnen daher, sich mit Ihrem Versicherer in Verbindung zu setzen, wenn Sie absehen können, dass sich die Bausumme erhöht oder das Bauvorhaben verzögert. Auch über Leerstand sollten Sie die Versicherung rechtzeitig informieren, falls Sie die Sanierung eines bestehenden Gebäudes planen.

Bauherrin freut sich beim Hausbau, weil sie eine gute Versicherung hat.© pascalskwara – stock.adobe.com
Mit den richtigen Bauherrenversicherungen können Sie sich unbesorgt um Ihren Hausbau kümmern.

Feuerrohbauversicherung

Die Feuerrohbauversicherung sichert Sie gegen alle Gefahren durch Feuer während der Bauphase ab. Sie greift auch, wenn der Rohbau nur teilweise abbrennt. Zusätzlich sind Baustoffe sowie Rauch- und Löschschäden mitversichert.

Viele Versicherer bieten eine Feuerrohbauversicherung als beitragsfreien Bestandteil der Wohngebäudeversicherung an. Wenn Sie bereits eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen haben, prüfen Sie bitte Ihre Police entsprechend. Ansonsten prüfen Sie vorab, ob der vorzeitige Abschluss einer Wohngebäudeversicherung sinnvoll ist. Diese beginnt in der Regel erst nach Fertigstellung, bis dahin profitieren Sie von der enthaltenen Feuerrohbauversicherung.

Bauhelferunfallversicherung

Die Bauhelferunfallversicherung ist dann wichtig, wenn Sie beim Hausbau nicht nur mit Fachfirmen zusammenarbeiten. Sobald Familienangehörige, Freund:innen oder Bekannte Sie bei Ihrem Bauvorhaben unterstützen, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, Ihre Bauhelfenden bei der gesetzlichen Unfallversicherung Bau Berufsgenossenschaft (BG Bau)anzumelden – ansonsten kann ein Bußgeld bis zu 2.500 Euro verhängt werden.

Die gesetzliche Bauhelferunfallversicherung deckt jedoch nur einen Teil der möglichen Risiken ab. Bei Invalidität – also dem dauerhaften Verlust der Arbeitskraft – zahlt die gesetzliche Versicherung nicht. Eine private Bauhelferunfallversicherung schließt diese Lücke und ist daher ratsam, wenn Sie beim Hausbau auf Eigenleistung setzen. Bauherren sowie deren Ehepartner:innen sind übrigens nicht automatisch durch eine Bauhelferunfallversicherung geschützt. Hierfür ist eine Zusatzversicherung oder eine Erweiterung der Versicherungspolice für Bauhelfende notwendig.

Ein Mann baut mit einem Kind ein Haus.© anatoliy_gleb – stock.adobe.com
Mit einer privaten Bauhelferunfallversicherung schützen Sie jeden, der auf Ihrer Baustelle mit anpacken will.

Bauherrenrechtsschutzversicherung

Diese Police sichert Sie als Bauherr im Falle von Rechtsstreitigkeiten ab, die beim Bau oder der Sanierung Ihres Eigenheims aufkommen können. Manche Banken bieten eine solche Versicherung als zusätzlichen Schutz im Rahmen einer Baufinanzierung an.

Oft lassen sich Streitigkeiten am Bau nicht außergerichtlich klären, denn Sie als Bauherr müssen nachweisen, dass ein von Ihnen beauftragtes Unternehmen einen Fehler gemacht hat. Wenn Sie nicht über die nötigen finanziellen Rücklagen verfügen, um einen solchen Rechtsstreit zu führen, sollten Sie über eine zusätzliche Rechtsschutzversicherung nachdenken.

Wenn Sie sich für eine Bauherrenrechtsschutzversicherung entscheiden, dann sollten Sie unbedingt auf die Wartezeiten achten. Einige Versicherungen bieten den Rechtsschutz erst sechs Monate nach Vertragsabschluss an, während andere damit werben, dass es keine Wartezeit gibt. So oder so sollte die Versicherung vor Baubeginn abgeschlossen werden.

Vorsicht: Achten Sie auf versteckte Kosten

Der Abschluss einer Bauherrenrechtsschutzversicherung dient dazu, die Kosten eines Rechtsstreits und der anwaltlichen Vertretung abzudecken. Doch hier ist Vorsicht geboten: Zum einen wird oft ein Selbstbehalt vereinbart, der bis zu 500 Euro betragen kann, zum anderen decken Rechtsschutzversicherungen nur die Anwaltskosten in gesetzlicher Höhe ab. Sobald Sie eine Fachanwaltskanzlei beauftragen, können die Honorare deutlich höher ausfallen.

Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung

Sie haben ein Grundstück gekauft und wollen es in Zukunft bebauen? Dann sind Sie als Hauseigentümer:in dafür verantwortlich, dass von Ihrem Grundstück keine Gefahr ausgeht. Kommt ein Dritter durch die Verletzung Ihrer Pflichten als Eigentümer:in zu Schaden, haften Sie mit Ihrem Privatvermögen. Eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Gut zu wissen: Als Mitglied unseres Verbandes Wohneigentum NRW ist die Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung bereits in Ihrem Versicherungspaket enthalten. 

So versichern Sie Ihren Hausbau in 4 Schritten

Wenn Sie als Bauherr ideal für Ihr Bauprojekt abgesichert sein wollen, können Sie sich bei der Auswahl der Versicherungen an den folgenden Schritten orientieren:

  1. Überblick über Versicherungen schaffen: Erstellen Sie eine Liste Ihrer bestehenden Versicherungen, die für Ihr Eigenheim relevant sein könnten. Diese Liste hilft Ihnen, keine wichtige Police zu vergessen und bereits abgedeckte Risiken zu erfassen. Am besten machen Sie dies vor Baubeginn.
  2. Expertenrat einholen: Ergänzen Sie diese Liste in einem Gespräch mit einem unabhängigen Profi um Risiken, gegen die Sie sich zusätzlich absichern wollen oder sollten. Als gemeinnütziger Verbraucherschutz-Verband für private Wohneigentümer:innen empfehlen wir hierzu eine Beratung bei unserem Kooperationspartner, der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
  3. Versicherungsanbieter vergleichen: Erst nach einem Gespräch mit einer unabhängigen Beratung sollten Sie Versicherungsanbieter kontaktieren, um konkrete Optionen zu besprechen und Angebote zu vergleichen.
  4. Versicherungsschutz laufend prüfen: Überprüfen Sie Ihre Policen in regelmäßigen Abständen. Bieten Sie noch den Schutz, der für Ihre aktuelle Lebenssituation passend ist? Falls nicht, nehmen Sie Anpassungen vor.

Versicherungen für die Baufinanzierung

Wer ein Haus finanziert, muss sich automatisch mit seiner Zukunft beschäftigen. Beim Thema Baufinanzierung sollten Sie sich daher vor allem mit zwei Risiken befassen: der möglichen Einschränkung Ihrer Arbeitsfähigkeit und dem Todesfall. Versicherungen können Sie und Ihre Familie vor den Folgen schützen.

Ein Paar mit einem Kind schützt das gemeinsame Haus durch Bauherrenversicherungen.© Wesley/peopleimages.com – stock.adobe.com
Wer ein Haus finanziert, sollte für den Notfall seine Familie absichern.

Risikolebensversicherung

Angenommen, Sie wollen als Ehepaar, Lebensgemeinschaft oder Familie in Ihrem Eigenheim wohnen und das Haus finanzieren. Was passiert, wenn ein:e Partner:in in der Zwischenzeit stirbt? Wäre die hinterbliebene Person in der Lage, den monatlichen Beitrag zur Tilgung des Kredits und die zusätzlich anfallenden Lebenshaltungskosten allein zu tragen? Wenn Sie diese Frage mit einem Nein beantworten, kann eine Risikolebensversicherung eine Lösung für Sie sein, um Hinterbliebene abzusichern.

Je nach Höhe des monatlichen Finanzbedarfes der Hinterbliebenen ergibt sich eine sinnvolle Höhe und Laufzeit einer Risikolebensversicherung. Wenn Sie nur den Baukredit absichern wollen, sollte die Versicherungssumme mindestens der gewählten Kreditsumme entsprechen. Viele Versicherer bieten auch die Möglichkeit einer fallenden Versicherungssumme an. Wollen Sie zusätzlich zum Kredit auch den Lebensstandard von Hinterbliebenen absichern, bietet sich eine gleichbleibende Summe an.

Überlegen Sie auch, wer eigentlich wen durch die Risikolebensversicherung absichern soll. Gibt es in Ihrer Familie oder in Ihrer Lebensgemeinschaft eine:n Hauptverdiener:in, ist die Frage einfach zu beantworten. Es kann aber auch sinnvoll sein, zwei separate Risikolebensversicherungen abzuschließen, einen sogenannten Kreuzvertrag oder einen Partnertarif.

Manchmal verlangen Banken auch den Abschluss einer Risikolebensversicherung als Voraussetzung einer Kreditvergabe als sogenanntes Kopplungsgeschäft. Das bedeutet: Wenn die Bank Ihre Kreditwürdigkeit als risikoreich einstuft, kann sie eine Risikolebensversicherung als zusätzliche Absicherung verlangen und die Kosten der Risikolebensversicherung in die Kosten der Baufinanzierung einberechnen.

Restschuldversicherung

Im Zusammenhang mit der Finanzierung von Immobilien besteht zudem die Möglichkeit, eine sogenannte Restschuldversicherung abzuschließen. Diese Police kann dann für Sie eine Alternative darstellen, wenn Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustandes keine eigene Versicherung abschließen können.

Manche Banken verlangen auch den Abschluss einer Restschuldversicherung, um eine Baufinanzierung überhaupt zu genehmigen. Für solche Fälle ist es sinnvoll, die Vor- und Nachteile einer Risikolebensversicherung im Vergleich zu einer Restschuldversicherung zu kennen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen: Restschuldversicherungen sind im Vergleich zu Risikolebenspolicen in der Regel die schlechtere Alternative. Der Grund ist einfach erklärt: Restschuldversicherungen sind oft mit sehr hohen Kosten verbunden. Zudem gelten sie aus Sicht des Verbraucherschutzes als intransparent.

Gut zu wissen: Bei den meisten Policen besteht die Möglichkeit, die Versicherungssumme an aktuelle Lebensumstände anzupassen – zum Beispiel, wenn Sie ein Kind bekommen.

Krankentagegeldversicherung

Längere Krankheiten stellen oft auch ein finanzielles Risiko dar. Wenn Sie den Bau, den Kauf oder die Sanierung Ihres Eigenheims finanzieren, empfehlen wir Ihnen daher dringend, sich auch mit dem Thema Einschränkung oder Verlust der Arbeitskraft zu befassen.

So können Sie zum Beispiel eine Krankentagegeldversicherung abschließen. Diese Versicherung lohnt sich allerdings eher für Selbstständige und Freiberufler:innen, denn diese sind nicht automatisch über die gesetzliche Krankenversicherung mit dem Krankengeld abgesichert. Aber: Die Höhe des Krankengeldes ist meist deutlich geringer als das monatliche Gehalt. In der Regel erhalten Sie etwa 70 Prozent des Bruttoverdienstes. Außerdem gilt ein festgesetzter Höchstbetrag. Für Besserverdienende kann sich daher auch in der gesetzlichen Krankenversicherung eine zusätzliche Krankentagesgeldversicherung lohnen.

Aber Vorsicht: Auch bei privaten Krankenversicherungen regelt das Kleingedruckte meist sehr klar die Leistungsgrenzen der Police. Beide Personengruppen sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie mit einer Krankentagegeldversicherung Verdienstausfälle in der Regel nur vorrübergehend ausgleichen können. Wer länger ausfällt, für den kommt eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Frage.

Mann verletzt sich beim Bau.© chadchai – stock.adobe.com
Auf Baustellen kann es schnell zu Verletzungen kommen – mit der richtigen Krankentagegeldversicherung ist die Baufinanzierung trotzdem nicht in Gefahr.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Der Schutz vor Berufsunfähigkeit ist oft von existentieller Bedeutung, da die gesetzliche Rentenversicherung nur mit geringen Leistungen in Form einer Erwerbsminderungsrente einspringt. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung kann die finanzielle Lücke am ehesten schließen

Berufsunfähigkeit bedeutet nicht, dass eine Person nie wieder arbeiten kann. Eine Berufsunfähigkeit liegt auch nicht erst dann vor, wenn die Arbeitskraft vollständig verloren gegangen ist. Aus Sicht der Versicherer können Sie gleichzeitig gesund – weil nicht krankgeschrieben – und trotzdem berufsunfähig sein. Genauso wie Sie krank und gleichzeitig berufsfähig sein können. Daher ist es ratsam, diese Versicherung für alle Fälle abzuschließen.

Für Menschen mit gesundheitlichen Risiken oder gefährlichen Berufen – wie zum Beispiel Dachdecker:innen – ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch oft mit sehr hohen Kosten verbunden.

Gut zu wissen: Banken sind oft kulant!

Es mag Sie überraschen: Bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit oder auch Krankheit zeigen sich viele Banken oft durchaus kulant und stimmen einer vorübergehenden Aussetzung der Kreditzahlungen zu. Ohne Rücksprache sollten Sie sich jedoch nicht darauf verlassen. Fragen Sie daher Ihre kreditgebende Bank, welche Lösungen sie für solche Situationen vorsieht und halten Sie das Besprochene in Ihrem Vertrag fest.

Die besten Bauherrenversicherungen: Lassen Sie sich beraten

Wie Sie sich richtig versichern, ist immer eine individuelle Entscheidung und hängt vor allem von zwei Faktoren ab: von Ihrer persönlichen Risikobereitschaft und den Ressourcen, auf die Sie als Bauherr zurückgreifen können. Zudem ist das Thema Versicherung komplex. Policen können sich in ihren Leistungen überschneiden und an bestimmte Bedingungen geknüpft sein, von denen der Versicherer die Entschädigung im Schadensfall abhängig macht. 

Wir raten Ihnen daher zu einem persönlichen Gespräch mit unabhängigen Expert:innen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden. Als bundesweit größter Verbraucherschutz-Verband für private Wohneigentümer:innen kooperieren wir mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dort werden solche Beratungen angeboten. Übrigens: In der Mitgliedschaft bei uns im Verband sind einige der wesentlichen Versicherungen, die Sie für den Hausbau benötigen, bereits enthalten. 

Jetzt über Mitgliedschaft informieren

Häufige Fragen zu Bauherrenversicherung

Welche Versicherungen sollten Bauherren abschließen?

Sind die Versicherungen für Bauherren Pflicht?

Was kostet eine Bauherrenversicherung?

Welche Schäden werden durch Bauherrenversicherungen abgedeckt?

Müssen private Bauhelfende auf der Baustelle versichert sein?