Laub im Garten sinnvoll nutzen: Herbstlaub Tipps!
Herbstlaub ist ein wertvoller Rohstoff. Den können Sie vielseitig einsetzen. Ob im Garten als natürlichen Dünger, zur Bodenverbesserung, zur Unkrautunterdrückung oder als Winterquartier für Tiere.
Gartenberater
Dichtes sattgrünes Gras soweit das Auge reicht – so wünschen sich viele ihren Rasen. Was Sie jetzt tun sollten, um Ihrem Rasen beim Gedeihen zu helfen, und welche Geräte sich dazu eignen, das verraten wir Ihnen in diesem Artikel. Alles zur Rasenpflege im Frühling jetzt hier.
Im folgenden Abschnitt geben wir Ihnen zunächst einen Überblick über die einzelnen Arbeitsschritte, die für Sie wichtig sind, um Ihren Rasen fit für das Frühjahr und die anstehende Gartensaison zu machen. Beachten Sie bitte hierbei auch die Reihenfolge der Arbeitsschritte. Weitergehende Informationen zum richtigen Mähen, Düngen, Lüften, Vertikutieren, Aerifizieren Nachsäen und Kalken, finden Sie dann in die einzelnen Kapiteln zu diesen Themen ebenfalls auf dieser Seite.
1. Schritt: Geräte warten
Die Messer des Rasenmähers müssen scharf sein. Lassen Sie Ihren Rasenmäher – und auch andere Maschinen, die Sie für die Gartenarbeit einsetzen wollen – unbedingt vor Beginn der Gartensaison warten.
2. Schritt: Rasen vorbereiten
Befreien Sie den Rasen zunächst von Laub und Zweigen, wenn vorhanden. Wenn in Ihrem Garten ein Maulwurf wohnt, der seine Spuren hinterlassen hat, ebnen Sie die Hügel ein. Frostanhebungen oder ähnliche Unebenheiten, können Sie durch Walzen ausgleichen.
3. Schritt: Rasen mähen
Der erste Rasenschnitt sollte erfolgen, wenn die Gräser anfangen zu wachsen. Bei Gebrauchsrasen-Spielrasen Mischungen sollte der erste Schnitt dann bei einer Höhe von etwa acht Zentimetern erfolgen. Es empfiehlt sich, den ersten Rasenschnitt aufzufangen bzw. abzuharken. Sobald Sie Ihren Rasen wieder regelmäßig schneiden, sollten Sie den Rasenschnitt jedoch – gleichmäßig verteilt – auf der Rasenfläche belassen: Er ist Dünger und versorgt den Boden mit organischer Masse. Das richtige Rasenmähen ist ein wichtiger Bestandteil der Rasenpflege.
4. Schritt: Rasen düngen
Die erste Düngung Ihres Rasens sollte etwa zur Forsythienblüte erfolgen bzw. sobald der Rasen zu wachsen beginnt. Der Boden darf weder mit Schnee bedeckt, noch gefroren sein. Orientieren Sie sich bei der Ausbringung des Düngers bitte an den Herstellerangaben und verteilen Sie den Dünger gleichmäßig. Noch besser: Wenn Sie eine Bodenanalyse gemacht haben, liegt der Auswertung oft auch eine Düngeempfehlung bei. Dieser Empfehlung zu folgen, ist für die Umwelt auf jeden Fall die beste Lösung in der Rasenpflege.
5. Schritt: Rasen vertikutieren
Vertikutieren bedeutet für Ihren Rasen zunächst vor allem eins: Stress. Dabei wird der Rasen mit dem Vertikutierer, der mit zig kleinen rotierenden Messern bestückt ist, an der Grasnarbe aufgeschnitten und so aufgelockert. Warten Sie daher mit dem Vertikutieren. Ihr Rasen sollte vorher mindestens vier Mal geschnitten worden sein und auch die erste Düngung erhalten haben. Durch diese Maßnahmen ist Ihr Rasen gestärkt und kann den Stress des Vertikutierens besser verkraften.
6. Schritt: Rasen nachsäen
Manchmal kann es notwendig werden, Ihren Rasen in Folge des Vertikutierens nachzusäen. Zum Beispiel, weil viele kahle Stellen entstanden sind. Für die Nachsaat eignet sich die Zeit ab etwa Mitte bis Ende April am besten: Die Bodentemperaturen liegen dann, je nach Region, in der Regel bereits über acht bis zehn Grad.
Übrigens: Unser Gartenexperte Philippe Dahlmann führt regelmäßig Online-Schulungen auch zum Thema Rasenpflege durch. Das Thema umweltfreundliches Gärtnern liegt ihm dabei besonders am Herzen und was er dazu weiß – und das ist ziemlich viel – gibt der Fachmann mit großer Leidenschaft und daher gerne an Sie weiter.
Um Ihren Rasen fit für die nächste Saison zu machen, sollten Sie mit dem Mähen beginnen, sobald der Rasen im Frühjahr zu wachsen beginnt und eine Höhe von acht Zentimetern (Gebrauchsrasen-Spielrasen) erreicht hat. Die optimale Schnitthöhe sollte bei Gebrauchsrasen-Spielrasen, der in den meisten Fällen im Hausgarten verwendet wird, bei drei bis vier Zentimetern liegen. Der Rasen sollte spätestens gemäht werden, wenn er eine Höhe von 10 cm erreicht hat. Das gilt übrigens für das ganze Jahr.
Bei einem Zierrasen liegt die empfohlene Schnitthöhe bei zwei bis drei Zentimetern. Den Zierrasen sollten Sie spätestens bei einer Höhe von sechs Zentimetern schneiden. Bei längeren Trockenperioden ist jedoch vorteilhaft – sowohl bei Gebrauchs- als auch bei Zierrasen – die Halme noch einmal um einen Zentimeter länger wachsen zu lassen. Und zwar bezogen auf die jeweils empfohlene Schnitthöhe.
Generell gilt: Schneiden Sie von den Halmen nie zu viel auf einmal ab. Beachten Sie die 1/3-Regel. Gebrauchsrasen sollte bei einer Höhe von acht Zentimetern nicht tiefer als 5 cm gemäht werden. Ein oft gemachter Fehler bei der Rasenpflege ist, dass der Rasen zu tief geschnitten wird. In Trockenperioden ist die Schnitthöhe um 1cm zu erhöhen.
Wenn Sie regelmäßig mähen, dann haben Sie einen weiteren Vorteil: Sie können – und sollten – den Rasenschnitt liegen lassen. Der Rasenschnitt versorgt den Boden mit Nährstoffen. Und dient zudem als Nahrungsquelle. Außerdem ist er wichtig für die Humusversorgung des Bodens. Einen besseren und günstigeren Dünger gibt es nicht. Nur, wenn Sie einmal längere Zeit Ihren Rasen nicht mähen konnten, müssen Sie den Rasenschnitt abharken. Nasser und klumpiger Rasenschnitt wirkt sich negativ auf Ihren Rasen aus: Die Klumpen schädigen die darunter befindlichen Rasengräser. Beim Rasen mähen sollten Sie darauf achten, den Rasenschnitt gut zu verteilen. Dadurch wird der Boden gleichmäßig mit Nährstoffen und Humus versorgt. Durch eine gleichmäßige Verteilung des Schnittgutes wird außerdem einer zu starken Verfilzung und einer Schädigung der Rasengräser vorgebeugt. Gut meint hierbei vor allem eines: gleichmäßig.
Rasen ist eine pflegeintensive Kultur. Das gilt sowohl für Gebrauchs- als auch für Zierrasenflächen. Nicht nur der regelmäßige Schnitt ist wichtig, auch bei der Düngung gibt es einiges zu beachten.
Um den richtigen Dünger zu wählen, empfehlen wir eine Bodenanalyse. Diese ist weder aufwendig, noch kostenintensiv. Sie hilft Ihnen aber dabei, Ihren Rasen – und auch die Umwelt – zu schützen. Achten Sie beim Kauf eines Analysesets auch darauf, dass Ihnen später neben dem Ergebnis auch eine Düngeempfehlung mit ausgestellt wird. Denn eine falsche Düngung kann Schäden und Umweltverschmutzung hervorrufen.
Durch eine entsprechende Bodenanalyse werden Ihnen automatisch die richtigen Mengenangaben, Dünger und Zeitpunkte mitgeteilt, sprich Sie haben direkt einen Plan – einen Düngeplan.
Im Frühjahr beginnt man in den meisten Regionen etwa im März mit der Düngung. Bei organisch-mineralischen Düngern etwa zur Forsythienblüte. Weitere Düngezeitpunkte für die Versorgung mit einem Volldünger bzw. nach Analyseergebnis liegen um Anfang Juni und im August. Eine Herbstdüngung findet gegen Ende September mit einem kalibetonten Dünger statt.
Der Dünger sollte unbedingt gleichmäßig verteilt werden. Arbeiten Sie am besten mit einem Düngerstreuer. Es stehen Kastenstreuer und Schleuderstreuer zur Verfügung. Um hierbei noch einmal auf Nummer sicher zu gehen, bringen Sie erst die Hälfte der kompletten Menge in Längsrichtung aus. Anschließend wird die andere Hälfte in Querrichtung ausgebracht.
Dünger sollten Sie nicht in Trockenperioden ausbringen. Es sei denn, eine Bewässerung ist sichergestellt. Hat die Bodenanalyse ergeben, dass Sie sowohl einen bestimmten Stickstoffdünger als auch einen bestimmten Kalidünger ausbringen sollten, dann mischen Sie diese nicht. Bringen Sie diese nacheinander aus, da sonst die Verteilung unregelmäßig sein kann.
Führen Sie etwa alle drei bis vier Jahre eine Bodenanalyse durch. So bringen Sie nur die Mengen aus, die die Pflanzen auch wirklich benötigen. Der beste Zeitpunkt für eine Bodenprobe liegt im Dezember bzw. Januar. Dadurch haben Sie die Möglichkeit bereits vor der Saison Kalk auszubringen, wenn notwendig. So Ihr Boden Kalk benötigt – weil der pH-Wert zu niedrig ist –, sollte dieser Kalk sechs bis acht Wochen vor der ersten Düngung ausgebracht werden.
Folglich gilt: Wenn Sie im Frühjahr mit der Düngung beginnen wollen, müssen Sie am Anfang des Jahres wissen, was Ihrem Boden fehlt. Auch wenn es hier Ausnahmen gibt, für eine erste Orientierung ist diese Angabe jedoch vollkommen ausreichend.
Gut zu wissen: Auf beigemischte Unkrautvernichter verzichten
Rasendünger mit Unkrautvernichter kann giftige Wirkstoffe enthalten. Verzichten Sie daher auf die Verwendung von solchen Produkten ganz! Pflegen Sie lieber Ihren Rasen mit den in diesem Artikel vorgeschlagenen Maßnahmen. Auch so können Sie das Wachsen von Unkraut reduzieren, im besten Falle sogar ganz vermeiden.
Vertikutieren, Aerifzieren, Lüften: Diese drei Begriffe beschreiben allesamt Verfahren, die dazu dienen, eine Verbesserung des Luft- und Wasserhaushaltes Ihres Rasens zu erreichen. Was die Verfahren im Einzelnen unterscheidet und wann Sie auf welches Verfahren zurückgreifen sollten, erfahren Sie in diesem Abschnitt.
Um Ihren Rasen zu lüften, benötigen Sie eine "Walze" mit Federzinken. Wie so ein Gerät aussieht, zeigt Ihnen das untenstehende Bild. Im professionellen Bereich wird das Lüften übrigens als „Striegeln“ bezeichnet. Das Lüften Ihres Rasens dient hauptsächlich dazu, den Rasenfilz zu entfernen. Auch um Moos aus dem Rasen zu kämmen und Unkräuter im Jugendstadium zu entfernen, ist das Verfahren hilfreich. Beim Lüften arbeiten die Zinken in der Filzschicht.
Durch die Verwendung von elastischen Zinken ist dieses Verfahren auch für Ihren Rasen sehr schonend. Sie können daher den Vorgang regelmäßig wiederholen: Von März bis September etwa alle vier bis sechs Wochen. Das Lüften ist schonender als das Vertikutieren. Es ersetzt das Vertikutieren aber nicht.
Beim Vertikutieren durchkämmen vertikal rotierende Messer die Filzschicht Ihres Rasens. Bitte achten Sie darauf, wenn Sie Ihren Vertikutierer einstellen, dass die Messer nicht in den Boden eindringen, denn dann würden Sie die Wurzeln der Gräser verletzen. Die Messer des Vertikutierers arbeiten nur in der Filzschicht. In der Regel liegt die Einstellung der Vertikutiertiefe bei 2 bis 3 mm.
Vertikutieren sollten Sie erst, wenn Sie bereits viermal gemäht und einmal gedüngt haben.Noch mehr nützliche Hintergrund-Infos finden Sie in unserem Artikel Rasen richtig Vertikutieren
Ähnlich wie beim Lüften und Vertikutieren, so geht es auch beim Aerifizieren zunächst einmal darum, die Luftzufuhr Ihres Rasens zu verbessern. Das Wort „aer“ leitet sich dabei aus dem Lateinischen ab. Aerifizieren bedeutet somit auch nichts anderes als: Luft zuführen. Beim Aerifizieren der Rasenfläche werden mechanisch Belüftungslöcher in den Boden gestanzt.
Die Löcher helfen dem Rasen dabei, den Luft- und Wasserhaushalt erheblich zu verbessern. Zudem fördert das Aerifizieren das Wurzelwachstum. All das ist hilfreich, um eine schöne und gesunde Rasenfläche zu erhalten. Das Aerifizieren kommt jedoch in deutschen Gärten nur selten zum Einsatz.
Wenn sich beim Vertikutieren kahle Flächen oder Löcher in Ihrer Rasenfläche ergeben, dann sollten Sie den Rasen nachsäen. Für die Ausbringung der Saat, sollten Sie dann einen Kastenstreuer verwenden, um das Saatgut gleichmäßig und in geeigneter Menge zu verteilen. Vergessen Sie nicht die Fläche, auf der die Nachsaat erfolgt ist, zu wässern.
Hierzu können Sie einen Regner oder – bei kleinen Rasenflächen – eine Gießkanne mit Brause verwenden. Solange das Wetter noch nicht sehr warm ist und es auch gelegentlich regnet, sollte ein Angießen reichen, um einen Bodenschluss zu ermöglichen. Mit dem Wort Bodenschluss bezeichnet der Fachmann den Anschluss der Pflanzen an das bestehende Kapillarsystem Ihres Gartenbodens. Hierdurch erleichtert sich die Wasserversorgung des von Ihnen ausgebrachten Saatguts.
Denken Sie immer daran: Wenn Sie neuen Rasen aussäen, müssen Sie ihn in der Anwachsphase feucht halten. Erst danach reicht es aus, Ihren Rasen nur bei anhaltender Trockenheit zu wässern.
Wenn Sie einen pH-Wert unter 5 – bei leichten Böden – oder einen pH-Wert unter 6 – bei eher lehmigen Böden – haben, sollten Sie Ihren Boden kalken.
Den pH-Wert können Sie ganz einfach selbst ermitteln, indem Sie einen Bodentest durchführen. Das entsprechende Material für die Testung erhalten Sie im Gartencenter. Noch besser ist es jedoch, eine Bodenanalyse erstellen zu lassen. Das kostet Sie nicht wesentlich mehr Geld, Sie sind durch eine Bodenanalyse aber viel besser für die anstehende Gartensaison vorbereitet. Dabei erfahren Sie auch, ob Sie einen leichten oder eher schweren Boden im Garten haben. Und das ist eben auch relevant für die Frage, ob Sie kalken müssen oder nicht, und, falls ja, in welchem Umfang.
Düngen und kalken Sie nie gleichzeitig! Zwischen beiden Maßnahmen sollte eine Zeitspanne von sechs bis acht Wochen liegen. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. So Sie in diesem Jahr Ihre Rasenfläche lüften, vertikutieren oder aerifizieren wollen: Führen Sie diese Maßnahme zuerst durch. Erst danach sollten Sie die Rasenfläche kalken.
Und noch eine weitere Option steht Ihnen zur Verfügung: Sie können den Kalk auch im Februar auf Ihren Rasen aufbringen, um Ihre Halme für die anstehende Gartensaison zu stärken. Wer im Januar kalkt, kann dann auch im März mit der Düngung beginnen, um die sechs bis acht Wochen einzuhalten.
Es sollte nur gekalkt werden, wenn der ph-Wert zu niedrig ist. Das kann nur über einen ph-Wert-Test oder eine Bodenanalyse festgestellt werden!
Wenn Sie eine Bodenanalyse haben erstellen lassen: Richten Sie sich beim Kalken nach den dort vorgeschlagenen Mengenangaben! Alternativ richten Sie sich nach den Angaben des Herstellers. Je nach Produkt und Bodenbeschaffenheit benötigen Sie meist etwa 100 bis 200 Gramm Kalk pro Quadratmeter.
Und noch ein kleiner Tipp: Wenn Sie Kalkgranulat kaufen, staubt es weniger bei der Ausbringung und der Kalk landet dort, wo Sie ihn haben wollen.
Nicht nur bei der Düngung oder der Ausbringung von Saatgut: Auch für die Ausbringung von granuliertem Kalk ist ein Kastenstreuer das Mittel der Wahl. Denn damit können Sie die Menge an Kalk, die Sie pro Quadratmeter auf den Boden sehr gut steuern und auch kontrollieren. Reinigen Sie den Streuwagen nach dem Kalken gründlich.
Tipp: Damit der Kalk schnell in den Boden einziehen kann, sollten Sie die behandelte Fläche nach dem Kalken unbedingt wässern, wenn kein Regen angesagt ist.
Unser Experte
Agrarbetriebswirt